Gründung der FF Stein
Die dreißiger Jahre
Die Ausstattung der Feuerwehr war einfach und der damaligen Zeit entsprechend. So gab es wohl zuerst eine
Handdruckspritze, die mit Wasser befüllt werden musste und erst Anfang der dreißiger Jahre gegen eine Motorspritze
ausgetauscht wurde. Die Wehrführer jener Zeit waren Hermann Krützfeldt und Emil Sindt.
Die Auflösung der Zwangswehren im Jahr 1934 hatte überall im Land die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren zur Folge,
so auch in Stein und Umgebung. Im Amtsbezirk Lutterbek wurde die Freiwilligie Feuerwehr Stein als Löschzug Nr. 4 der
Freiwilligen Feuerwehr Lutterbek gegründet. Mit dem Löschzugführer Kurt Blöcker hatte Stein nun eine Wehr von 25
Aktiven. Zehn dieser Kameraden bildeten außerdem die Feuerwehrkapelle, die allerdings nach einigen Jahren in den
damaligen Sportverein eingegliedert wurde. Als Löschgerät hatten die Steiner Blauröcke eine Zweitakt-Feuerlöschpumpe
“ILO” mit einer Förderleistung von 400 l nebst entsprechendem Schlauchmaterial zur Verfügung. Ein Zweiradkarren mit
Speichenrädern diente zum Transport.
Die vierziger Jahre
Die Kriegsjahre brachten natürlich auch für die Feuerwehr schwere Zeiten mit sich. Gleich zu Kriegsbeginn wurde Zugführer
Kurt Blöcker zur Wehrmacht eingezogen. Aus amtliche Anweisung hin, mussten die Kameraden eine Metallsammlung im
Ort durchführen. 1940 wurde die Sollstärke auf 27 Mann angehoben und 18 Männer wurden zu Pflichtfeuerwehrleuten
bestimmt. Bei feindlichen Einflügen hatten Freiwillige und Notdienstverpflichtete Dienst als Beobachter zu leisten. Auf
Geheiß übergeordneter Stellen war im Jahr 1943 der Feuerschutz im Bezirk zu verstärken und die Anschaffung eines
Leichtlöschgerätes (800 l Spritze mit Wagen) zu tätigen. Die Kosten von 15 000 Reichsmark hierfür waren zum Teil aus dem
Bezirk selbst aufzubringen. Mit einem Appell an den Opfersinn der Einwohner wurde eine Zwangsumlage erhoben. So
hatten Landwirtschaftliche Betriebe 25 % der Jahresgrundsteuer zu entrichten, übrige Grundstücke 25 % des
Grundsteuermessbetrages (mind. 30 RM) und Mieter bzw. Einwohner mindestens 20 RM. 81 Namen enthielt die
Zeichnungsliste, ein Betrag von 3 716 RM kam zusammen.
Im August 1944 brach im Ort zweimal Feuer aus durch abgeworfene Brandbomben. Die Scheune des Bauern Wulff war eines
der getroffenen Objekte.
Mit dem Kriegsende kam vermutlich auch die Freiwillige Feuerwehr zum Erliegen. Die Bevölkerung trauerte um die im
Krieg Gefallenen oder wartete auf die Rückkehr der Männer aus der Gefangenschaft. Die ersten Flüchtlinge kamen an. In der
Zeit der Besatzung quartierten sich englische Soldaten in Stein ein. Ehemalige Wehrmachtsangehörige -2 000 Soldaten-
wurden hier im Ort interniert.
Am Pingssünnabend des Jahres 1947 brach in Stein ein Großfeuer aus, eine Scheune von Willi Klindt brannte und niemand
wusste, wo die “Spritze” war. Erst nach längerer Suche und Herumfragen wurde sie im Schuppen des damaligen
Bürgermeisters Börnsen gefunden. Der Grund für die dortige Unterbringung war folgender: Das ehemalige Spritzenhaus, ein
Holbau, war von einem Lastwagen angefahren worden und schwer beschädigt. Anschließend war er (von Spitzbuben?)
zerlegt und vermutlich verheizt worden. Der Hof von Willi Klindt brannte vollständig nieder.
Chronik:
Löschen per Eimerkette
Gründerjahre
Dreißiger und Vierziger
Neubeginn:
Fünfziger bis Achtziger
Jüngere Vergangenheit:
Neunziger bis Gegenwart
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